Umfrage zum Image von Chemie

28.01.2021 | Chemie besitzt ein ambivalentes Image. Oft wird Chemie als Gegensatz zu Bio gesehen und daher negativ beurteilt. Dass es beim genaueren Hinsehen gar nicht so schlecht um die Einstellung der Österreicher zu der Disziplin steht, hat eine aktuelle Umfrage des Fachverbands ergeben.

Die Mehrzahl der Befragten assoziiert Chemie mit Formeln. Doch auch Vielseitigkeit und Fortschritt werden mit dem Fach in Verbindung gebracht. Die Assoziationen „guter Ruf“ und „Sympathie“ können allerdings nur sehr wenige im Bezug zu Chemie herstellen.

Jüngere Personen empfinden Chemie generell eher kompliziert, während Ältere eher dazu tendieren, ihr eine Umweltbelastung anzuhängen. Als Vorteil sehen Ältere hingegen die Jobchancen, die Chemie zu bieten hat. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es deutliche Unterschiede. Männer sehen Chemie häufiger als unverzichtbar und innovativer an als Frauen. Letztere sind zu etwa 60 Prozent der Meinung, dass alles „Chemische“ aus dem Labor kommt und schädlich ist, während sie alles „Biologische“ positiv bewerten und der Natur zuordnen.

Chemie und Produkte
Am häufigsten werden Reinigungsprodukte mit Chemie in Verbindung gebracht, dicht gefolgt von pharmazeutischen Produkten, Kunststoffwaren und Farben. Fragt man danach, wie wichtig Chemie bei der Herstellung von unterschiedlichen Produkten ist, so sehen 90 Prozent der Befragten, dass pharmazeutische Produkte und Kunststoffwaren ohne Chemie schwer möglich sind. Männer stufen die Wichtigkeit hier deutlich höher ein, der größte Unterschied zwischen den Geschlechtern findet sich in der Kategorie Kosmetik und Körperpflege sowie agrarwirtschaftliche Produkte. Männer akzeptieren chemische Inhaltsstoffe in Produkten deutlich mehr als Frauen. Interessanterweise sind es Jüngere, die mit Chemie in Produkten weniger Probleme haben.

Die Einstellung zur chemischen Industrie
Für 60 Prozent der Befragten überwiegen die positiven Effekte der chemischen Industrie die negativen. Vor allem ihr Beitrag zum medizinischen Fortschritt wird als großer Nutzen wahrgenommen. 16 Prozent beurteilen ihren Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie als größten Nutzen. Als größtes Risiko sehen mehr als ein Drittel der Befragten die Umweltschäden durch die Entsorgung von chemischen Abfällen. Weitere 27 Prozent sorgen sich über gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe in Konsumprodukten.
Ein Drittel der Befragten hat das Gefühl, dass die chemische Industrie stark reguliert ist, 13 Prozent hingegen denken, dass es kaum oder gar keine Regulierung gibt.
 
Teilt man die Befragten in Chemie Befürwortern, Unentschlossenen und Ablehnern gibt es nur zwei klare Tendenzen: Je höher die Zustimmung zu Chemie, desto mehr Männer sind in der entsprechenden Gruppe vorhanden. Je höher die abgeschlossene Schulbildung, desto höher ist der positive Eindruck von Chemie.

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